Autorin
                            Kerstin Kirchhofen


Wirklich nur ganz kurz

Knapp die wilden 80er-Jahre verpasst, wurde ich im März 1990 in Stolberg geboren. Aufgewachsen bin ich in Geilenkirchen, das sich im Kreis Heinsberg befindet, mit unspektakulären 254.322 Einwohnern im gesamten Kreis. Ich liebe das Landleben. Es gibt zwar keine salzige sea air, aber dafür würzige cow air. Im Ernst, ich mag tatsächlich die saubere Luft und die Stille im Gegensatz zu einer Großstadt. Von zwitschernden Vögeln geweckt zu werden, ist ein großartiger Start in den Tag.

Die ländliche Gegend ist perfekt für meinen Mann, mich und unseren Hund. Auf den weiten Feldern und in den tiefen Wäldern kann er sich ordentlich austoben. Unser Hund natürlich auch ;)






Etwas ausführlicher


Wenn man mich fragt warum ich nicht viel früher mit dem Schreiben angefangen habe, lautet die zutreffende Antwort, meine Unkreativität.

Sobald ich lesen lernte, steckte ich fast jeden Tag meine Nase in ein Buch. Ich kann nicht einschlafen, ohne wenigstens ein paar Seiten gelesen zu haben. "Mach das Licht aus!", ist ein Standardsatz von meinem Mann. Selbst eine kleine Leselampe stört ihn. Kurzerhand wurde ein E-Book-Reader angeschafft. Der ist zwar praktisch, ersetzt aber kein "echtes" Buch. Allein der Geruch verströmt ein wohliges Gefühl in mir. Nun wechsle ich immer ab. Ein paar Bücher auf dem E-Book-Reader und ein paar in haptischer Form. Mit diesem Kompromiss kann mein Mann leben.

Schon lange schwebte der Gedanke in meinen Kopf, ein eigenes Buch zu schreiben. Doch ich dachte immer ich wäre nicht kreativ genug dafür. Wenn zum Beispiel bei mir auf der Arbeit (mein Hauptberuf ist Bankkauffrau) ein Plakat gestaltet werden muss, versuche ich mich immer krampfhaft in Luft aufzulösen. Mir fehlen einfach die Ideen. Basteln und Malen sind sowieso nicht meine Steckenpferde, obwohl meine Mutter sehr talentiert ist. Diese Gene hat sie merkwürdigerweise an keine ihrer drei Töchter vererbt. Dafür lassen sich die Bücher, die sie gelesen hat, an einer Hand abzählen. Diese Leidenschaft ist mir von meinem Vater in die Wiege gelegt worden.

Im Sommer 2021 stieß ich auf den Kurs "Meet your Master" von meinem Idol Sebastian Fitzek. Bevor ich den Online Kurs erwarb, wollte ich eine Grundidee für mein erstes Werk haben. Die zündende Idee kam allerdings erst ein paar Tage später, während ich mit unserem Hund spazieren ging. Ich strickte einfach in meinem Kopf eine grobe Geschichte mit ein paar Wendungen zusammen, da ich ein überraschendes Ende schaffen wollte. Kurzerhand ließ ich meine engsten Freunde an meinen Ideen teilhaben. Vielen Dank für eure hilfreichen Tipps!

Bevor ich mit dem Schreiben begann, holte ich mir die Hilfestellungen des Masters ab und dann ging es schon los. Innerhalb von drei Monaten entstand die erste Fassung. Ungefähr die gleiche Zeit galt der Überarbeitung. Bewerbungen an Literaturagenten verliefen im Sande; man liest auch überall, dass es sehr schwierig ist dort unterzukommen.

Dann veröffentliche ich eben selbst. Ein erstes Gespräch mit der Lektorin zeigte mir wie viele Anfängerfehler ich trotz aller Recherche gemacht hatte. Es erfolgte eine erneute Überarbeitung. Ich verlor jedoch nie meinen Enthusiasmus, da mir das Schreiben unheimlich viel Freude bereitet. Angetrieben wurde ich auch durch eine schwerwiegende Erkrankung meiner besten Freundin. Zurzeit gilt sie als krebsfrei, aber trotzdem sehen die Zukunftsaussichten nicht sehr rosig aus, da es sich um einen besonders aggressiven Tumor handelte. Wir bleiben dennoch optimistisch. 

Solche Schicksalsschläge halten mir immer vor Augen, wie kurz das Leben sein kann und das Träume deswegen gelebt werden sollten. Ich nutzte die Chance einer Brückenteilzeit und reduzierte für ein Jahr meine Arbeitsstunden, um mehr Zeit für mein Buchprojekt zu haben.

Mein beruflicher Werdegang verlief nicht geradlinig. Nach dem Abitur studierte ich für sehr kurze Zeit Deutsch und Mathematik auf Lehramt. Schnell merkte ich aber, dass das Studium nichts für mich war. Ich bewundere die Menschen, die den Lehrstoff des Mathestudiums verstehen. Es ist einfach zu abstrakt für mich. Also entschied ich mich für eine Lehre als Bankkauffrau. Grundsätzlich fühle ich mich in der Sparkasse sehr wohl, doch nach ein paar Jahren wollte ich doch etwas anderes sehen. Da ich auch schon als Kind viel für "Jungssachen" übrig hatte, wie zum Beispiel Playstation, Fußball, Kicker oder Kampfsport, stieg ich in einen typischen Männerjob ein. Ich wurde Berufskraftfahrerin. Doch die Freiheiten auf der Straße erfüllte mich nicht und ich kehrte zur Sparkasse zurück.

Natürlich ist ein Traum von mir, hauptberuflich Autorin zu werden. Das wird sicherlich noch ein langer Weg sein. Womöglich wird er auch nicht funktionieren, aber auch da bin ich optimistisch, dass das Schreiben zumindest ein solides Nebeneinkommen bringt. Mein Mann unterstützt mich bei diesem Projekt, was mir sehr wichtig ist.